Musicircus von john cage

Fest zur Festspieleröffnung 2011
Eine betörende Sound-Anarchie in Salzburgs Altstadt
Sonntag, 24. Juli 2011, 16.00 - 16.45 Uhr


Am Sonntagnachmittag um vier läuten in Salzburg alle Glocken: das Startsignal für MUSICIRCUS von John Cage. Hunderte Musiker und Musikliebhaber spielen in den nächsten 45 Minuten was immer sie wollen. Zwischen Domplatz und Festspielhaus entsteht ein akustischer Wald der Anarchie. Ein Zeitfenster der Begegnung, das die unterschiedlichsten Musiken in einem euphorisierenden Zusammenklang zufällig durcheinanderwürfelt. 

Die Idee von John Cage, in einem Musicircus die absolute Gleichberechtigung der Töne und Geräusche, der unterschiedlichsten Musiken für einen kurzen Moment sinnliche Wirklichkeit werden zu lassen, hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt - im Gegenteil. Was 1967 (mehr Erfindung als Komposition) als Einladung an einige dutzend Musiker begann, wird am 24.7.2011 die Altstadt Salzburgs für eine Dreiviertelstunde in ein ekstatisches Klanguniversum verwandeln.

Test und Preview am 29.4.2011 © Film Stefan Aglassinger

Das Streichquartett neben dem Singer-Songwriter, das Gitarrentrio unter dem offenen Fenster einer Sängerin, die Blasmusik zieht am Chor vorbei, der Sound der Bügelbrett DJanes mischt sich mit dem Blech der Brass Brothers, die Kirchenglocken, die Orgeln, die Schützen auf den Stadtbergen, sie alle teilen die Vision eines musikalischen Flashmobs zwischen Residenz- und Universitätsplatz. Und über all dieser Poesie der Unleserlichkeit zieht ein kleines Flugzeug ein Banner auf dem der Titel steht: MUSICIRCUS.

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Die österreichische Erstaufführung von Musicircus von John Cage im Rahmen des Fest zur Eröffnung der Salzburger Festspiele wird organisiert durch lawine torrèn und findet mit großzügiger Unterstützung der Freunde der Salzburger Festspiele E.V. Bad Reichenhall statt.

 

Ein öffentliches Pianino in Salzburgs Haffnergasse. Die Idee taucht 2019 im Frankfurter Hauptbahnhof wieder auf.

Ein öffentliches Pianino in Salzburgs Haffnergasse. Die Idee taucht 2019 im Frankfurter Hauptbahnhof wieder auf.


Hubert Lepka: “Das Vorhaben erfordert eine reziproke Inszenierung, die Ordnung zielt auf die Unordnung, die Organisation des Nicht-Organisierten. Die Choreographie des Chaos. Chaotische Choreographien und Scores rufen Algorithmen zuhilfe, die poetische Verdichtungen schaffen, schauen der Natur in den Kochtopf. Die Bestimmung geringstmöglicher, ökonomischer Ausgangsbedingungen anstatt des Verlaufes oder gar des Ziels führt zu einer Poesie der Unleserlichkeit.”


MUSICIRCUS von John Cage | Fest zur Festspieleröffnung
Sound-Anarchie in Salzburgs Altstadt
Sonntag, 24. Juli 2011, 16.00 - 16.45 Uhr

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